Forschungsprojekt ReadE (ESG-Readiness Network) unter Mitwirkung der NUCE Consulting von 2024 bis 2025
Im vom BMWK geförderten Forschungsprojekt ReadE (ESG-Readiness Network) steht die schnelle, kosteneffektive und automatisierte Einschätzung der energetischen Qualität von Nichtwohngebäuden im Fokus. Diese wurde notwendig aufgrund neuer ökologischer und regulatorischer Anforderungen.
Beispiele hierfür sind die EU-Taxonomie-Verordnung sowie Vorgaben der EZB. Seit Anfang 2022 müssen Finanzinstitute Immobilien nach ihrer Energieeffizienz klassifizieren und dies in ihren Geschäftsberichten ausweisen. Dies hat Auswirkungen auf die Konditionen von Immobilienfinanzierungen.
EU-Taxonomie-VO (2020/852)
Die EU-Taxonomie-VO (2020/852) sowie Vorgaben der EZB verlangen von Finanzinstituten seit Anfang 2022, Immobilien nach ihrer Energieeffizienz zu klassifizieren und dies zu melden. Dies betrifft besonders mittelständische Gewerbeimmobilien, die oft als Sicherheiten von Finanzierungen dienen. Jedoch verfügen über 85% der Bestandsgebäude nicht über ausreichend Daten für eine solche Bewertung der Energieeffizienz. Fehlende Daten führen zur Einordnung in die schlechteste Risikokategorie „unknown“, was hohe Risikoaufschläge und potenzielle Abwertungen der Liegenschaft zur Folge hat. Dies erhöht den Druck auf Immobilienbesitzer, entsprechende Daten zu liefern, um Wertabschläge und finanzielle Nachteile zu vermeiden. Ziel des Forschungsprojektes ist es, zukünftig deutlich schneller, kosteneffektiver und mit einem möglichst hohen Grad an Automatisierung zu einer Einschätzung der energetischen Qualität von Gewerbeimmobilien zu gelangen. Die Grundlage hierfür bildet die Gebäudeerfassung, die mithilfe von digitalen Erfassungstechnologien erleichtert werden soll. Der Fokus des Projektes liegt dabei auf einer möglichst durchgängigen digitalen Prozesskette, um Wechselwirkungen mit der aktuellen Arbeitsmarktsituation frühzeitig zu vermeiden.
Digitale Gebäudeerfassung als Grundlage
Die Grundlage für die energetische Einschätzung in diesem Projekt bildet die digitale Gebäudeerfassung. Diese wird durch verschiedene digitale Technologien unterstützt und basiert auf dem am Fraunhofer IBP entwickelten Rechenkern zur DIN V 18599. In diesem Rahmen werden drei Pilotliegenschaften durch definierte Prozessschritte erfasst und bewertet. Ziel ist es, aus den durchgeführten digitalen Erfassungen Rückschlüsse für größere Gebäudecluster zu ziehen und die Datenabfrage künftig zu erleichtern.
Die NUCE Consulting ist im Rahmen dieses Forschungsprojektes mit der potentiellen Umsetzung von digitalen Mehrwerten der digitalen BIM-Arbeitsweise, der Validierung und Ergänzung der digitalen BIM-basierten Daten und der Programmierung eines IFC-konformen Konverters mit Anbindung an die API des Rechenkerns des Fraunhofer IBP Kernel 18599 beauftragt.